Bereits der zweite vollelektrische Streuautomat Phoenix Electra von Bucher Municipal bereichert den Fuhrpark der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH. Nach einer erfolgreichen Wintersaison des ersten Exemplars 2021/2022 hat der Kommunalbetrieb im Oktober 2022 den zweiten Streuer dieses Typs beschafft und als Abrollsystem auf einem Dreiachs-Lkw in Betrieb genommen.
Freiburg im Breisgau kehrt sein grünes Image heraus, und einen wesentlichen Anteil daran hat auch der städtische Kommunalbetrieb Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg GmbH (ASF). Insgesamt 18 Reinigungsbezirke umfasst sein Wirkungsbereich, und ebenso viele Großkehrfahrzeuge sowie sechs Schmalspurfahrzeuge für die Radwege sind unterwegs. Bereits seit geraumer Zeit fahren auch zwei elektrische Kehrfahrzeuge von Bucher Municipal durch die Breisgau-Metropole. „Als ein städtisches Unternehmen“, erläutert der Geschäftsführer Michael Broglin, „sind wir naturgemäß bestrebt, eine Vorbildfunktion bei der Klimafreundlichkeit auszuüben.“ Dies führte folglich auch im Jahr 2021 zur Anschaffung einer Kombination aus einem Dreiachs-Lkw von MAN und einem vollelektrischen Streuautomaten Phoenix Electra von Bucher Municipal. Als Räumgerät an der Fahrzeugfront dient ein Bucher-Schneepflug der Baureihe Ramox. Nach einem reibungslosen Einsatz beschlossen die Entscheider bei ASF, eine weitere Kombination aus MAN-Trägerfahrzeug und Streuautomat Phoenix Electra sowie einem Bucher-Schneepflug anzuschaffen. Die Übergabe erfolgte während der Fachmesse KommTec live am 19. Oktober 2022 im badischen Offenburg.
Streuer der Baureihe Phoenix Electra sind in verschiedenen Behältergrößen verfügbar und beziehen ihre Antriebsenergie aus Lithium-Ionen-Batterien. Im Betrieb verfügen sie über dieselbe Performance wie ein hydraulisch betriebener Streuautomat dieser Baugröße. Die Modelle in der Fahrzeugflotte des Freiburger Kommunalbetriebs sind fest auf Hakenlift-Rahmen montiert. Sie werden von den Dreiachs-Lkw des Typs MAN TGS 26.430 mit der hydraulisch betriebenen Hakenliftanlage per Fernsteuerung in der Kabine aufgenommen und fassen sechs m³ Trockenstoff und 2.640 Liter in den seitlichen Soletanks. Diese Konfiguration reicht für einen Dauerbetrieb mit Feuchtsalz FS 30. Auf Kundenwunsch wurde der zuletzt erworbene Phoenix Electra mit einem optional erhältlichen, 2.000 Liter großen Fronttank ausgestattet. Hintergrund ist die Ausbringung erhöhter Soleanteile im FS-50-Streuverfahren (Anteil Salz und Sole je 50 Prozent), um einen umwelt- und ressourcenschonenden Winterdienst zu gewährleisten.
Rasche Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme des Streuers ist denkbar einfach. Eine für die ASF realisierte „Plug & Play“-Lösung wird einfach vom Hakenlift des Trägerfahrzeugs aufgenommen. Dies funktioniert auch in den anderen Aufbauformen mit jedem beliebigen Grundfahrzeug – lediglich dessen Nutzlast muss stimmen, und wenn damit auch Schnee geräumt werden soll, muss es über eine Frontanbauplatte verfügen. Keinerlei elektrische Verbindung zum Trägerfahrzeug benötigt dagegen der Streuer. Lediglich das Bedienpult wird über die genormte Steckverbindung an die Bordelektrik angeschlossen und greift das Fahrsignal für vollwegeabhängiges Streuen ab. Über Bluetooth-Technologie erfolgt die Kommunikation zwischen Bedienpult und Streuer.
Weil der Electra mit seinem Lithium-Ionen-Akku energieautark ist und keine Ansprüche an eine Fahrzeughydraulik stellt, kann er nicht nur von einem beliebigen kommunalen Lkw mit genügend Nutzlast aufgenommen werden, sondern etwa auch vom Fahrzeug eines Bauunternehmers, der Räum- und Streufahrten als Dienstleister anbieten will. Ein wichtiger Vorteil: Außerhalb der Räum- und Streubereitschaft kann das Fahrzeug weiterhin zum Baustoff- und Containertransport verwendet werden. „Wir sind mit der Kombination aus Hakenlift-Aufbau und elektrischem Antrieb wesentlich flexibler als früher bei der Auswahl des Grundfahrzeugs“, bestätigt Thomas Ehrenfelder, Bereichsleiter Werkstatt bei der ASF GmbH: „Wir brauchen rund um die Uhr multifunktionale Fahrzeuge für den Transport von Containern, Abfällen jeglicher Art, Laub und Straßenkehricht, da bringen uns die elektrischen Streuautomaten eine willkommene Flexibilität.“