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Bucher Industries steigert Konzernergebnis um 27%

Bucher Industries kehrte im ersten Halbjahr 2011 auf einen solid abgestützten Wachstumspfad zurück.

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Der Konzern bewies trotz des starken Schweizer Frankens seine Wettbewerbsfähigkeit und steigerte den Umsatz um 10%, währungsbereinigt um 23% auf CHF 1 146 Mio. Der Akquisitionseinfluss betrug 2.4%. Das Konzernergebnis nahm um 27% auf CHF 55 Mio. zu.

Dynamischer Geschäftsgang
Das erste Halbjahr 2011 war von einer hohen Dynamik gekennzeichnet. Besonders erfreulich entwickelte sich die Nachfrage nach spezialisierten Landmaschinen, hydraulischen Komponenten sowie Maschinen für die Glasbehälterindustrie. Wegen der hohen Verschuldung im öffentlichen Sektor blieb die Nachfrage nach Kommunalfahrzeugen verhalten. Mit der starken Zunahme des Auftragseingangs in Lokalwährungen von 32% waren
die meisten Produktionsstätten gut bis sehr gut ausgelastet. Die globale Aufstellung des Konzerns verbunden mit einem breit diversifizierten, international ausgerichteten Einkauf sowie umgesetzten Währungsabsicherungen minderten die massiv ungünstigen
Währungsrelationen. In diesem schwierigen Umfeld gelang es dem Konzern, das Betriebsergebnis, die Betriebsgewinnmarge sowie das Konzernergebnis deutlich zu steigern. Der Personalbestand übertraf mit 10 033 Vollzeitstellen erstmals die Zehntausender Marke. Davon entfielen 259 Stellen auf die in der Berichtsperiode vollzogenen Akquisition der Krause Corporation sowie 1 168 Stellen auf die Ende Juni 2011 übernommene Beteiligung von 63%
an der chinesischen Shandong Sanjin Glass Machinery Co., Ltd. Saisonale Gründe, die Zunahme des Geschäftsvolumens und Zahlungen für Akquisitionen führten zu einem Rückgang der flüssigen Mittel und zur erwarteten Nettoverschuldung. Obwohl der Konzern ein gutes Halbjahresergebnis erzielte, reduzierte sich das Eigenkapital infolge negativer Währungseffekte aus der Umrechnung des Eigenkapitals ausländischer Tochtergesellschaften.

Per Ende Juni 2011 betrug das Rückkaufvolumen für das in der Berichtsperiode lancierte Aktienrückkaufprogramm 49 600 Aktien bzw. 0.5% des Aktienkapitals der Bucher Industries AG, entsprechend einem Gesamtwert von CHF 9.5 Mio. und einem Durchschnittskurs pro ktie von CHF 191.23.

Kräftige Nachfrage nach Landmaschinen
Die weltweit steigende Nachfrage und höheren Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse begünstigten im ersten Halbjahr 2011 die Investitionen in Landmaschinen. Die Hauptabsatzmärkte Westeuropa und USA legten kräftig zu und die Nachfrage in Osteuropa zog wieder deutlich an. Brasilien entwickelte sich wegen des starken Reals etwas verhaltener. Kuhn Group nutzte diese Entwicklung und konnte den Auftragseingang in Lokalwährungen um mehr als einen Drittel steigern. Die weitverbreitete Trockenheit in der ersten Jahreshälfte war Anlass zu gewisser Vorsicht. Trotz nachteiliger Umrechnungseffekte verbesserten sich Umsatz und Betriebsergebnis deutlich und die Betriebsgewinnmarge lag wieder im zweistelligen Bereich. Die Akquisition der Krause Corporation in Kansas, USA,
ermöglichte Kuhn Group den Einstieg in den Ackerbau in Nordamerika. Weiter festigte die Division in der Berichtsperiode mit einer Minderheitsbeteiligung an der Rauch Landmaschinenfabrik GmbH in Deutschland ihre Position auf dem Gebiet der Sä- und Düngungstechnik und erweiterte ihre Tätigkeiten in der Futterernte durch eine Zusammenarbeit mit John Deere auf dem Gebiet der Grosspackenpressen.

Rückläufige Nachfrage nach Kommunalfahrzeugen
Die hohe Verschuldung der öffentlichen Hand erlaubte keine Erholung im Markt für Kommunalfahrzeuge. Die zur Ausführung kommenden Projekte waren stark umkämpft und der Preiswettbewerb intensivierte sich. In diesem kompetitiven Umfeld war die Division vom starken Schweizer Franken besonders betroffen. Dieser Entwicklung begegnete Bucher Municipal mit der Verlagerung weiterer Tätigkeiten in das seit 2004 ausgebaute Produktionswerk in Lettland. Zudem wurden neue Kehrfahrzeuge in den Markt eingeführt und gezielte Verkaufsprogramme lanciert. Trotz dieser Massnahmen blieb der Umsatz knapp unter der Vorjahresperiode und das Betriebsergebnis sowie die Betriebsgewinnmarge waren rückläufig. Nach Konkurs des bisherigen Importeurs in Nordamerika sicherte die Division den Vertrieb von Johnston Grosskehrfahrzeugen, nahm eine eigene Vertriebs- und Montagestätte in Mooresville, North Carolina, USA, in Betrieb und übernahm weitgehend das lokale, bestehende Händlernetz.

Starker Aufschwung in den Hauptabsatzmärkten
Der starke Aufschwung in wichtigen Absatzmärkten von Bucher Hydraulics setzte sich im ersten Halbjahr 2011 mit einer hohen Nachfrage fort, insbesondere in den Marktsegmenten Bau- und Landmaschinen sowie Industriehydraulik. Trotz massiv negativer Währungseffekte stiegen Auftragseingang und Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode nochmals deutlich an. Die Betriebsgewinnmarge litt unter dem starken Schweizer Franken und lag unter dem hohen Wert der Vorjahresperiode. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2010 konnte die Betriebsgewinnmarge jedoch dank umfangreichen Anstrengungen verbessert werden. Für das grosse Produktionswerk in Klettgau, Deutschland, wurden Investitionen im Betrag von EUR 9.5 Mio. für Kapazitätserweiterungen in den Jahren 2011 und 2012 beschlossen.

Steiler Aufschwung nach Zehnjahrestief
Die spätzyklische, kapitalintensive Glasbehälterindustrie überwand Ende 2010 ein Zehnjahrestief. Der im ersten Halbjahr 2011 einsetzende Aufschwung war getragen von einer hohen Nachfrage aus Europa, Asien, dem Mittleren Osten und Südamerika. Der Auftragseingang von Emhart Glass stieg steil an und das Wachstum des Umsatzes nahm im zweiten Quartal stark zu. Der hohe Auftragsbestand führte zu einer Auslastung bis an die Kapazitätsgrenzen. Die Division nutzte die erweiterten Kapazitäten des Werks in Malaysia und intensivierte den Einkauf im asiatischen Raum. Obwohl das Produktionswerk in Schweden mit seinem hohen Exportvolumen von der starken Schwedenkrone besonders betroffen war, kehrte die Division in die Gewinnzone zurück. Ende Juni 2011 übernahm Emhart Glass eine Mehrheitsbeteiligung von 63% an der Shandong Sanjin Glass Machinery Co., Ltd, Zibo, China und fasste mit diesem strategischen Schritt im chinesischen Markt Fuss. Sanjin ist Marktführer in China und stellt auf diesen Markt zugeschnittene, kostengünstige Glasformungsmaschinen her.

Unterschiedliche Entwicklung der Einzelgeschäfte
Während die Weinproduktionsanlagen in der Berichtsperiode einen Rückgang hinnehmen mussten, erholten sich die Fruchtsaftanlagen weitgehend vom zyklischen Tief des Vorjahrs. Das Schweizer Handelsgeschäft mit Traktoren und Landmaschinen konnte sich gut behaupten. Insgesamt steigerte Bucher Specials den Umsatz und Auftragseingang, das Betriebsergebnis fiel saisonal bedingt noch negativ aus. Der Rückgang bei den Weinproduktionsanlagen ging auf zwei Faktoren zurück: Frankreich unterbrach die Subvention von Investitionen an die Winzer während vier bis fünf Monaten. Zudem liessen
spezielle klimatische Bedingungen eine frühe Traubenreife erwarten. Beide Faktoren resultierten in einem Einbruch der Investitionstätigkeit in Frankreich. In Italien herrschte ein sehr aggressiver Preiskampf unter den Wettbewerbern. Ende Januar 2011 kaufte Bucher Vaslin Weinpressen der Marke Sutter und übernahm das Sutter Ersatzteil- und Servicegeschäft. Im Juli 2011 konnte Bucher Unipektin für die kommunalen Klärschlammentwässerungsanlagen eine Vertriebs-Vereinbarung mit Degrémont SA, einer Tochtergesellschaft von Suez Environnement, abschliessen.

Aussichten 2011
In der zweiten Jahreshälfte dürfte sich das freundliche Umfeld in den meisten Absatzmärkten von Bucher Industries fortsetzen. Wegen Unsicherheiten über die nicht vorhersehbaren Konsequenzen der hohen Verschuldung von europäischen Industriestaaten und den USA sowie den damit einhergehenden Währungsturbulenzen, sind die Aussichten mit erheblicher
Unsicherheit behaftet. Kuhn Group erwartet weiterhin gute Grundbedingungen in der Landwirtschaft und eine Steigerung von Umsatz und Betriebsergebnis, wobei die Auswirkungen der weitverbreiteten Trockenheit auf die folgenden Ernteperioden unsicher bleiben. Bucher Hydraulics und Emhart Glass rechnen mit einer Fortsetzung der guten Wachstumsentwicklung, wenn auch in abgeschwächter Form, und mit einer Zunahme von Umsatz und Betriebsergebnis. Bucher Municipal geht von einem verhaltenen Geschäftsgang und einem Rückgang von Umsatz und Betriebsergebnis aus. Bucher Specials erwartet dank anziehendem Geschäftsgang bei den Fruchtsaftanlagen und trotz anhaltender Investitionsschwäche bei den Weinproduktionsanlagen eine Zunahme von Umsatz und Betriebsergebnis. Deshalb geht der Konzern insgesamt von einer Fortsetzung des Wachstums von Umsatz und Ergebnis aus.

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Bucher Industries AG


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