Seit Juli müssen alle in der Europäischen Union zugelassenen Fahrzeuge der General Safety Regulation (GSR) entsprechen. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Sicherheitsstandards, die für schwere Nutzfahrzeuge gelten. Die Vorschriften enthalten Anforderungen, die darauf abzielen, die Sicherheit aller Fahrzeuge im Straßenverkehr zu verbessern, indem sie den Einbau fortschrittlicher Fahrzeugsicherheitssysteme vorschreiben.
Im Jahr 2021 ereigneten sich in der EU fast 20.000 tödliche Verkehrsunfälle. Rund 90 Prozent dieser Unfälle waren auf menschliches Versagen zurückzuführen, häufig auf das Überqueren eines Fußgängers vor einem Fahrzeug oder das Abbiegen eines Lkw vor einem Radfahrer. Diese Situationen soll die GSR durch eine Kombination von Technologien verhindern. Die EU schätzt, dass die neuen Fahrzeugvorschriften bis 2038 mehr als 25.000 Menschenleben retten und mindestens 140.000 schwere Verletzungen verhindern werden, sodass sie für die Verbesserung der Verkehrssicherheitsstandards für alle von entscheidender Bedeutung sind.
R151 – Blind Spot Information System
Die Vorschriften umfassen u.a. das R151 – Blind Spot Information System (BSIS). Folgende Vorschriften R151 müssen dabei beachtet werden:
- Das System muss den toten Winkel auf der Beifahrerseite des Fahrzeugs überwachen, um Kollisionen mit Radfahrern zu vermeiden.
- Dies gilt für Fahrzeuge der Klassen M2, M3, N2 und N3.
- Es muss aktiv sein, wenn das Fahrzeug zwischen Null und 30 km/h fährt.
- Das BSIS soll den Fahrer durch ein optisches, akustisches, haptisches oder kombiniertes Signal auf einen Radfahrer im toten Winkel aufmerksam machen.
Die R151-Lösung von Brigade
Das Radar Predict ist ein fortschrittliches Kollisionsvorhersagesystem, das speziell zum Schutz von Radfahrern vor Kollisionen mit Lkw entwickelt wurde. Mithilfe von KI-Technologie analysiert das Doppelradar Daten wie Geschwindigkeit und Richtung sowohl des Fahrzeugs als auch des Radfahrers. Durch die Unterscheidung zwischen statischen und sich bewegenden Objekten warnt das System den Fahrer, wenn ein Zusammenstoß mit einem Radfahrer wahrscheinlich ist.
Dieses Doppelradar ist an der Seite des Lkw angebracht und erfasst die gesamte Fahrzeugseite, einschließlich des Anhängers. Der Anhänger-Erkennungsmodus registriert, ob das Fahrzeug mit einem Anhänger ausgestattet ist, und verhindert, dass eine Lenkbewegung des Fahrzeugs einen Fehlalarm auslöst. Wenn z.B. ein Radfahrer in den Erfassungsbereich eindringt, wird der Fahrer gewarnt und erhält eine zweite Warnung, wenn eine Kollision vorhergesagt wird.
R158 – Reversing Information Systems (REIS)
Die Vorschrift R158 enthält die folgenden Anforderungen:
- Das System muss die Rückseite des Fahrzeugs überwachen, um Kollisionen beim Rückwärtsfahren zu vermeiden.
- Dies gilt für Fahrzeuge der Klassen M2, M3, N2 und N3.
- Das System muss beim Einlegen des Rückwärtsgangs aktiviert werden.
- Der Erfassungsbereich sollte zwischen 0,2 und 3,5 Meter hinter dem Fahrzeug liegen, je nach Rückansicht oder Erkennung.
- Die Erkennung sollte die gleiche Breite wie das Fahrzeug haben.
- Das System muss den Fahrer beim Rückwärtsfahren durch ein akustisches, optisches oder haptisches Signal über eine Person oder ein Objekt informieren.