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BLITZ-UMFRAGE Wie grün sind unsere Bauhöfe?

Vom Winterdienst, über Müllentsorgung, bis hin zur Grünflächenpflege: all das sind vielfältige Aufgaben der kommunalen Baubetriebshöfe. Doch wie grün sind Deutschlands Bauhöfe wirklich? Und wie sieht es in Österreich und der Schweiz aus?

Lesedauer: min | Bildquelle: Bauhof-Online, Adobe Stock, EVUM
Von: Alisa Creutzmann

Bauhof-online.de hat stichprobenartig 20 Bauhöfe aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgewählt und die Verantwortlichen gefragt, welche Maschinen und Geräteträger auf ihren Bauhöfen im Einsatz sind und vor allem, ob sich darunter auch Maschinen mit elektrischem Antrieb befinden. Außerdem hat uns interessiert, ob elektrische Geräteträger oder elektrische Maschinen aus Sicht der Experten überhaupt schon ein sinnvoller Ersatz sind. Abschließend haben wir nach deren Einschätzung gefragt, wie und ob sich das in Zukunft ändern wird.

Der Umstieg von Verbrennungsmotoren zur Elektromobilität ist allgegenwärtig Thema. Doch wie lässt sich das umsetzen? Von den 20 befragten Bauhofleitern haben immerhin 45 Prozent erklärt, noch keine vollelektrischen Maschinen oder Geräteträger zu besitzen. Als Gründe führten sie beispielsweise die ausbaufähige Leistungsfähigkeit der Akkus – vor allem im Winterdienst – an. Gegen E-Maschinen oder E-Geräteträger sprächen die hohen Kosten, die nicht jeder Bauhof tragen könne. Noch dazu komme, dass viele Bauhofleiter einfach noch keine passende Alternative zu ihren Fahrzeugen und Maschinen mit Verbrennungsmotoren gefunden haben. Dies liegt unter anderem daran, dass bei E-Maschinen häufig die Power fehle.


Fordernde Klimaziele führen zu mehr E-Mobilität

Auch die Lage der Bauhöfe sei entscheidend, denn gerade in Norddeutschland, einer eher regnerischen Gegend, zerstörten E-Maschinen oder E-Geräteträger aufgrund des meist höheren Gewichts den Rasen und seien somit unbrauchbar. Einige Bauhof-Chefs sehen dagegen den Sinn des Umstiegs auf Elektromobilität eher bei kleineren Nutzfahrzeugen. In einem Punkt stimmten jedoch alle überein: Fordernde Klimaziele sowie ein stetig wachsendes Umweltbewusstsein führten letztlich zu mehr Elektromobilität im eigenen Fuhrpark.

Oftmals führten auch die Klimaziele der Städte dazu, auf den Bauhöfen für mehr Elektromobilität zu sorgen. Während einige Experten in orange die Geräusche und Vibrationen ihrer lauten Verbrennungsmotoren vermissen werden, stellt für andere die Gesundheit des Personals einen wichtigen Aspekt dar, um auf die Stromer zu setzen.

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Kein Bauhof ist komplett vollelektrisch unterwegs

Immerhin 55 Prozent der Befragten gaben an, bereits vollelektrische Maschinen zu verwenden. Abgesehen von etlichen Akku-Handgeräten und -Maschinen, wie zum Beispiel Heckenscheren, Motorsägen, Laubbläsern und Freischneidern, werden in erster Linie vollelektrische Stapler, E-Nutzfahrzeuge und E-Müllsauger eingesetzt. Allein, keiner der Befragten gab an, bereits komplett mit vollelektrischen Maschinen zu arbeiten.

Kurzum: Unsere stichprobenartige Umfrage zeigt, dass die Maschinen-Portfolios der Schweizer Bauhöfe den höchsten Anteil an Elektromobilität aufweisen. Im Gegensatz dazu scheint der gute, alte Verbrennungsmotor in Österreich noch eine äußerst gewichtige Rolle zu spielen. Sechs von den zehn befragten deutschen Bauhofleitern gaben an, immer häufiger bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge auf Verbrennungsmotoren zu verzichten und vermehrt auf E-Mobilität umzusteigen. Geografisch betrachtet fällt auf, dass insbesondere im Nordwesten Deutschlands mehr E-Mobilität auf den Bauhöfen vertreten ist.

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