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BGL-Arbeitskreis Baumpflege will Strategiepapier erarbeiten

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Eichenprozessionsspinner immer weiter verbreitet

Der Eichenprozessionsspinner breitet sich immer weiter in Deutschland aus und gefährdet sowohl die Eichenbestände als auch den Menschen. Dr. Michael Henze, Umweltreferent des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL), informierte die Mitglieder des BGL-Arbeitskreises Baumpflege jetzt im Rahmen ihrer jährlichen Mitgliederversammlung über die Biologie des Eichenprozessionsspinners, über Schadbilder sowie über die unbefriedigende Situation im Bereich der Prävention und Bekämpfung im urbanen Raum, die durch fehlende zugelassene Biozide gekennzeichnet ist.

Die Arbeitskreismitglieder wollen sich künftig fachlich intensiver austauschen, ein Strategiepapier erarbeiten und ihr Know-how öffentlichen Auftraggebern sowie privaten Kunden anbieten. Im Vordergrund stehen dabei der Schutz des Menschen vor den Brennhaaren der Raupen des Eichenprozessionsspinners ebenso wie der Schutz der Bäume vor diesem neuen Schädling – bei gleichzeitig höchstmöglichem Schutz der Mitarbeiter im Garten- und Landschaftsbau.

Naturschutzrechtliche Beurteilung und Pflichten bei Baumarbeiten
Um die richtige naturschutzrechtliche Beurteilung von Höhlungen sowie die Bewertung von Käfern und Flechten im Hinblick auf das Arbeiten an und in Bäumen ging es im Vortrag von Diplombiologin Henriette Lehmann aus Nauheim. Sie referierte über das Bundesnaturschutzgesetz und die Pflichten, die sich daraus im Rahmen von Baumarbeiten ergeben.

Dieses avifaunistische Wissen nützt Baumpflegern bei der Arbeit vor Ort. Sobald Hinweise auf Brutstätten von seltenen Vogelarten oder seltene Tier- und Pflanzenarten an dem zu bearbeitenden Baum festgestellt werden, sind die Arbeiten einzustellen, und es ist mit der Naturschutzbehörde Rücksprache zu halten. Im Park von Hohenschwangau erläuterte Henriette Lehmann die Aufgaben, die sich aus dem Bundesnaturschutzgesetz für Baumpfleger ergeben, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis am Objekt Baum.

Mitgliederversammlung: BGL-Arbeitskreis Baumpflege und QBB tagten gemeinsam
In diesem Jahr fanden die Mitgliederversammlungen des BGL-Arbeitskreises Baumpflege und der Qualitätsgemeinschaft Baumpflege und Baumsanierung (QBB) gemeinsam am Starnberger See im bayerischen Starnberg statt. Über 20 Teilnehmer des BGL-Arbeitskreises Baumpflege waren der Einladung gefolgt – das Treffen diente wiederum der eigenen Fortbildung, dem Erfahrungsaustausch, der Pflege von Kontakten, dem Ausbau von Netzwerken und der internen Gremienarbeit.

Michael Hartmann, Inhaber der Baumpflege Bollmann GmbH in Ellerau, wurde für weitere drei Jahre als Beisitzer im Vorstand des BGL-Arbeitskreises Baumpflege bestätigt. Regen Austausch gab es zum Bearbeitungsstand der Baum relevanten FLL-Regelwerke, in denen Vertreter des Arbeitskreises ihr Fachwissen einbringen. Darüber hinaus ging es auch um Möglichkeiten für Baumpflege-Unternehmen, die Image- und PR-Kampagne der Landschaftsgärtner intensiver zu nutzen sowie die Fort- und Weiterbildungen im Bereich Baumpflege noch breiter bekannt zu machen. Selbstverständlich wurde auch über die Feier zum 20-jährigen Bestehen des European Arboriculture Council (EAC) in Venedig und über die Europaarbeit, insbesondere über die Zertifizierung zum European Tree Worker (ETW) und European Tree Technician (ETT), gesprochen.

Vom Standort Baum in der Stadt bis zur Bedeutung der Wurzeln von Stadtbäumen
Professor Hartmut Balder aus Berlin informierte die Mitglieder des BGL-Arbeitskreises Baumpflege und der QBB über die Bedeutung der Wurzeln von Stadtbäumen und über exemplarische Schnittmaßnahmen am Beispiel der Puschkin-Allee in Berlin und am Kurfürstendamm mit besonderem Augenmerk auf die Öffentlichkeitsarbeit und Einbindung der Bewohner. Henrik Parche referierte über den Standort Baum in der Stadt und über neue Anforderungen an Baumsubstrate. Lebhafte Diskussionen schlossen sich den Vorträgen an.

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