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Beginn einer Runderneuerung: der Nissan Townstar

Neuigkeiten auf dem Automarkt: Die Nissan Automobil AG hat eines ihrer bewährten E-Modelle weiterentwickelt. Was der neue Townstar kann, hat sich Bauhof-online.de vor Ort angesehen.

Lesedauer: min | Bildquelle: Tim Knott
Von: Tim Knott

Brühl kann beim besten Willen nicht als Weltstadt bezeichnet werden. Neben den Großstädten Köln oder Bonn ist der kleine, 40.000 Einwohner starke Ort eher dann von Interesse, wenn es um die Rokoko-Schlösser der Region oder das Phantasialand geht. Aus einer wirtschaftlichen Perspektive betrachtet, sieht die Sache allerdings schon anders aus. Denn in Brühl sitzt das Nissan Center Europe, das eine Präsentation der besonderen Art vorbereitet hat.

Im Mittelpunkt steht dabei der Nissan Townstar. Dieser baut auf dem leichten Nutzfahrzeug e-NV200 auf und ist als Benziner sowie E-Auto erhältlich, das darüber hinaus mit einer verbesserten 44-kWh-Batterie ausgestattet wurde. Außerdem ist das Modell entweder als Kastenwagen oder als Fünf-Türer-Kombi zu haben.


Krisensichere Nutzfahrzeuge

Townstar soll für den Anfang einer Runderneuerung des LCV-Sortiments (Light Commercial Vehicles, eng. leichte Nutzfahrzeuge) von Nissan stehen. Denn Nutzfahrzeuge, das haben die vergangenen zwei Jahre gezeigt, sind krisenbeständig. Gerade in Großstädten ist der Bedarf an Transportmöglichkeiten durch den gestiegenen Online-Handel immer noch groß, insbesondere, wenn diese elektrisch angetrieben sind. Unter dem Stichwort „Last mile delivery“ feilen Unternehmen daran, den letzten Teil ihres Auslieferungsprozesses zu optimieren. Und hier spielen E-Autos mit ihren niedrigen Betriebskosten und flexiblen urbanen Einsatzmöglichkeiten eine große Rolle, woran sich vermutlich auch in absehbarer Zeit nichts ändern wird.

Diese Rolle spiegelt sich im Namen des neuen Fahrzeugs wider. Deswegen haben die Hersteller bewusst auf Abkürzungen verzichtet. Beim Townstar soll jedem klar sein, wo die Stärken des LCV liegen. Gerade bei der Kastenwagen-Version ist dies offensichtlich. Der Laderaum bietet bis zu 3,9 m3 Platz, und mit dem Fahrzeug können bis zu 800 kg befördert werden. Dazu kommen weitere 1.500 kg Anhängelast.

Starke Batterien und starke Motoren

Bei der E-Variante des neuen Fahrzeugs setzt Nissan auf eine 44-kWh-Batterie, die bis zu 285 Kilometer Reichweite ermöglichen soll. Erstmals kommt dabei auch der internationale Ladestandard CCS (Combined Charging System) zum Einsatz. Laut Angaben des Herstellers erreicht die Batterie dadurch bei einer Ladeleistung von 75 kW an Gleichstrom-Schnellladesäulen in 42 Minuten 80 Prozent ihrer Kapazität. Aufgrund eines Bordladegeräts mit wahlweise elf oder 22 kW kann der Townstar auch an einer Haushaltssteckdose geladen werden. Für die Elektrovariante gilt darüber hinaus eine Acht-Jahres-Garantie, die zahlreiche Leistungen mit einschließt. Bei der Batterie ist diese ebenfalls gültig, solange nicht mehr als 160.000 Kilometer auf dem Tacho stehen.

Wer vermehrt auf langen Strecken unterwegs ist, kann auf das Benzinermodell des Townstar zurückgreifen. Aus 1,3 Litern Hubraum entwickelt der Ottomotor 130 PS und 240 Nm Drehmoment. Dabei erfüllt der Vierzylinder die neueste Abgasnorm Euro-VId-Full und bietet seinerseits fünf Jahre Garantie.

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Zusatzausstattung: Elektro bietet mehr

Was Zusatzausstattung angeht, hat die E-Variante des Townstar deutlich mehr zu bieten, verfügt sie doch über den sogenannten ProPILOT, der teilautomatisiertes Fahren auf Autobahnen ermöglicht, wie die Produktmanager von Nissan bestätigen. Das Fahrassistenzsystem sei in der Lage, vorausfahrenden Fahrzeugen zu folgen. Beschleunigung und Bremsen würden dabei bis zum Stillstand selbstständig erledigt, und selbst in leichten Kurven werde der Transporter mittig in der Spur gehalten. Außerdem ist das E-Fahrzeug mit einem intelligenten Energiemanagement und einer effektiven Batteriekühlung ausgestattet.

Darüber hinaus sind beide Antriebssysteme mit Komfortfunktionen, wie einem intelligenten Notbremssystem mit Fußgänger- und Fahrradfahrer-Erkennung, sowie einem intelligenten Tempomaten und Parkassistenten ausgestattet. Mittels des sogenannten Around View Monitors garantieren die Hersteller laut eigenen Aussagen eine 360-Grad-Rundumsicht, die Einparken und Manövrieren auf engstem Raum erleichtert.

Keine Testfahrt möglich

Eine aussagekräftige Präsentation, nur wird eine Frage dabei leider nicht beantwortet: Wie fährt sich der Townstar? Eine Testfahrt ist während der Pressekonferenz leider nicht vorgesehen.

Ebenso unklar ist die Möglichkeit von Kommunalaufbauten für den Townstar. Gespräche mit Herstellern würden bereits geführt, versichern Nissans Produktmanager. Druckreif ist zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nichts, von daher heißt es abwarten, was sich in den nächsten Monaten entwickelt. Verkaufsstart ist nämlich erst im Juli 2022.

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