Bis Ende April muss beispielsweise der Gehölzschnitt abgeschlossen sein, denn dann beginnt die Vogelbrutzeit. Außerdem geht es mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen an den großen Frühjahrsputz, mit dem sich der Markt für all diejenigen Touristen rüstet, denen die Berglandschaft ohne Schnee besser gefällt. Für die Bauhofmitarbeiter sind die damit verbundenen Aufgaben längst schon Routine. Genauso übrigens wie die immergleiche Diskussion, die voraussichtlich im Sommer wieder auf sie warten wird: Das Thema, bei dem es regelmäßig „Kommunikationsbedarf“ gibt, wie Pressesprecherin Käufer-Schropp es ausdrückt, ist der Insektenschutz. Natürlich nicht deshalb, weil die Bürger des Marktes grundsätzlich etwas gegen kleine Tiere hätten, sondern weil die damit verbundenen Implikationen nicht jedem zwingend einleuchten. „Wir haben einen Trupp, der den ganzen Sommer über nichts anderes macht als zu mähen“, erklärt Martin Staltmair den Hintergrund der Diskussion. „Vor allem früher gab es dabei regelmäßig Beschwerden, wenn einzelne Bereiche stehengelassen worden sind. Die Bürger haben gedacht, wir würden nicht sauber arbeiten.“ Tatsächlich war dieses Vorgehen aber Absicht. Mosaikmahd lautet der Fachbegriff für die Mähtechnik, bei der Stellen mit Pflanzen, die für Insekten wichtig sind, bewusst nicht abgemäht werden. Und das soll auch so bleiben, wenn es nach dem Bauhofchef geht: „Wir haben tendenziell vor, aus Umweltschutzgründen weniger zu mähen als früher“, sagt er. „Dabei sind wir aber natürlich immer ein bisschen im Zwiespalt. Einerseits muss ein Touristenort ordentlich aussehen, aber gleichzeitig wollen wir auch insektenfreundlich sein.“ Um dieses Ziel zu erreichen, macht der Markt, was er kann. Unter anderem können die Bauhofmitarbeiter auf eine eigene Saatgutmischung zurückgreifen, die ohne Neophyten auskommt und im Rahmen der Grünflächenpflege in die Magerwiesen eingebracht wird. Umweltschutz und Optik gehen in Garmisch-Partenkirchen eben – wo immer möglich – Hand in Hand.