Hohe Sanierungskosten und wirtschaftlichere Strukturen sind die Gründe für ein neues Konzept für die Bauhöfe des Landkreises Ostallgäu, das der Kreisausschuss einstimmig unterstützt. Demnach wird in einigen Jahren der Bauhof in Marktoberdorf-Thalhofen geschlossen, der in Roßhaupten saniert und im Raum Westendorf entsteht ein Ersatz für den maroden Bauhof.
Die Kosten für das Gesamtpaket liegen nach einer ersten Schätzung bei 6,1 Millionen Euro. Die Verwirklichung hängt davon ab, was sich der Kreis leisten kann. Dem Beschluss liegen zwei Gutachten zugrunde. Das eine untersuchte die bauliche Situation, das andere die wirtschaftliche Struktur.
Im Ergebnis zeigte sich, dass in Roßhaupten eine Sanierung für rund 570.000 Euro wirtschaftlich sei. In Westendorf stießen die Experten auf schlechte Bausubstanz, eine ungünstige Lage und logistische Defizite. Empfehlung: Einrichtung schließen und das Grundstück für Wohnbebauung verwenden.
Ähnlich ist die Situation in Marktoberdorf-Thalhofen: Die Bausubstanz ist schlecht, die Logistik schwierig, die Lage neben Wohnhäusern problematisch. Der Gutachter rät zur «Liquidierung» des Wohngebäudes, zur Veräußerung des Grundstücks und zur Festsetzung eines Mischgebietes.
Das Gutachten kommt auch zu dem Ergebnis, dass man bei der Reduzierung von drei auf zwei Standorte mit 2000 Quadratmetern weniger Nutzfläche auskommen könnte. Insgesamt wird der Platzbedarf mit 13.600 Quadratmetern angesetzt.
In der Sitzung verwies Landrat Johann Fleschhut darauf, dass eine Fusion mit der Straßenmeisterei des Staates geprüft und verworfen wurde. Kreiskämmerer Hermann Thoma ergänzte, dass bei Sanierung der vorhandenen Gebäude Defizite im Betriebsablauf bleiben. Zunächst hatte das Gutachten neben einem Bauhof für den Norden im Raum Germaringen/Westendorf einen Standort für den Süden in Marktoberdorf oder Wald empfohlen. Da aber die Hallen in Roßhaupten sanierungsfähig sind, will man damit Kosten sparen.
Mehrere Kreisräte begrüßten das Konzept. Hubert Endhardt (Grüne) ist froh, dass Roßhaupten erhalten bleibt, da im Süden einfach häufiger Schnee falle. Da Germaringen laut Fleschhut keine Flächen für den Bauhof hat, soll der Standort im Raum Westendorf/B12 platziert werden.
Die Kreisräte empfahlen, erneut zu prüfen, ob man ein Lager für den Jahresbedarf von Streusalz (4000 Tonnen) brauche. Zudem solle man überlegen, mehr Sole einzusetzen und sich dabei mit der staatlichen Straßenmeisterei abstimmen.
Gegenüber unserer Zeitung erklärte der Marktoberdorfer Bürgermeister Werner Himmer, es sei zu überlegen, ob der Kreis das Grundstück in Thalhofen für den Neubau der bisher in Kaufbeuren beheimateten Landwirtschaftsschule mit Landwirtschaftsamt nutzen könne.
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