Bei Sicherheitsschuhhersteller Baak hat Christian Grusa am 01. Juli die Geschäftsführerrolle seiner Mutter Andrea übernommen und leitet das Familienunternehmen seither gemeinsam mit seinem Vater Ingo. Ein Gespräch mit der Doppelspitze des wachsenden Mittelständlers.
Der geplante Generationswechsel bei Baak läuft auf Hochtouren. Christian Grusa, wie geht es Ihnen in der neuen Rolle als Geschäftsführer?
Christian Grusa: Es fühlt sich sehr gut an. Einerseits vertraut, weil ich ja schon seit mehreren Jahren im Unternehmen bin, das Team, die Abläufe und unsere Ziele kenne. Andererseits ist es natürlich eine größere Verantwortung, nun gemeinsam mit meinem Vater die Geschäfte zu führen. Wir haben noch viel vor mit Baak und werden die nächsten Wochen nutzen, um uns innerhalb der Geschäftsführung ein klares Rollenbild zu geben.
Und Ingo Grusa, wie geht es Ihnen nun in der neuen Konstellation?
Ingo Grusa: Zuerst einmal bin ich natürlich stolz, dass wir als Familie den Generationswechsel nun so vollziehen, wie wir ihn gemeinsam geplant haben. Die Nachfolge in einem Unternehmen, insbesondere in einem Familienunternehmen, muss wohlüberlegt und erst recht gut umgesetzt werden. Christian ist schon vertraut mit dem Unternehmen, hat wichtige Transformationsschritte in den letzten Jahren verantwortet. Und nun vollziehen wir das, was nur der nächste logische Schritt daraus ist.
Welche Botschaft hat Ihnen Andrea Grusa, die ja nun aus der Geschäftsführung ausgeschieden ist, mit auf den Weg gegeben?
Christian Grusa: Andrea hat das Unternehmen gemeinsam mit Ingo in den vergangenen Jahren auf ein sehr stabiles Fundament gesetzt. Es geht vor allem auf sie zurück, dass wir den Menschen, dessen Gesundheit und die stetige Entwicklung in den Mittelpunkt unserer Denk- und Arbeitsweise stellen. Dass sich das Unternehmen im Sinne dieser Kernwerte entwickelt, ist ihr eine Herzensangelegenheit. Wir haben uns bei Baak sehr klar am Markt positioniert und die Marke dazu gestärkt. Unsere Idee von Baak ist keine Trenderscheinung, sondern ein langfristiger Weg, den wir übrigens Baak-Weg nennen. Das heißt, wir können auf dieser Basis die weitere Zukunft von Baak gestalten und unsere Positionierung weiter schärfen.
Ingo Grusa: Wenn wir Baak als Schuh betrachten würden, haben wir alle das Gefühl, dass wir uns gerade unser Top-Modell anziehen. Wir sind also startklar für den nächsten Schritt, den wir selbstbewusst und selbstbestimmt gehen wollen.
Die Marke stand in den vergangenen Jahren stark im Fokus: Die gestärkte Positionierung als Anbieter für Sicherheitsschuhe mit höchstem Anspruch für die Fußgesundheit, der Marken-Relaunch, der erstmals groß auf der A+A 2023 in Düsseldorf zu sehen war und die neuen Produkte rund um das patentierte Go&Relax-System. Wie mutig war der Schritt, die Marke einmal so klar zu definieren?
Ingo Grusa: Mut braucht man zu Beginn, wenn man sich klar werden möchte, für was man steht. Wie Christian schon betonte, ist das kein Trendthema für ein paar Monate oder Jahre, sondern soll sich langfristig am Markt zu einem echten Erfolgsmuster entwickeln. Wenn man diese Entscheidung einmal getroffen hat, braucht es weniger Mut, sondern eher mehr Konsequenz und Durchhaltevermögen. Baak hat ein klares Versprechen, die Gesundheit des Menschen zu fördern und die Lebensqualität zu verbessern. Und das vor allem im Arbeitsalltag. Dieses Versprechen soll sich jetzt in allen Bereichen der Marke wiederfinden und erfüllt werden. Eine große, spannende und für uns erfüllende Aufgabe.
Christian Grusa: Und daran arbeiten wir aktuell stark. Wir versuchen an allen entscheidenden Erlebnispunkten die Marke Baak werteorientiert zu platzieren, sodass wir ein konkretes, ganzheitliches Erlebnis bieten können.
Sie arbeiten also viel im oder am Unternehmen?
Christian Grusa: Eher für das Unternehmen. Wir haben uns vor allem in den vergangenen Monaten viele Gedanken über unsere künftigen Strukturen und Abläufe gemacht. Auch personell werden wir uns weiter stärken. Zuletzt konnten wir Johannes Ernst für uns als „Head of Sales & Marketing“ gewinnen. Eine völlig neue Position also, die unsere Vertriebsstärke mit unserem Marketing mehr zusammenführen soll. Und so wollen wir uns stets Schritt für Schritt in all unseren Prozessen verbessern.
Ingo Grusa: Dieses Vorhaben stützen wir mit größeren und kleineren Projekten. Gerade die Digitalisierung steht bei uns im Fokus. Christian hatte das von Beginn an als das Schwerpunktthema gesetzt. Dazu wird es in den nächsten Monaten noch einiges zu sehen geben.