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Auf Tschechiens Baustellen herrscht Hochbetrieb

Die Branche soll in diesem Jahr wieder um mindestens sechs Prozent wachsen

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Nach dem überraschend guten Baujahr 2006 für Tschechien, das mit einem Wachstum der Bauleistungen um 6,6 Prozent die Erwartungen übertroffen hatte (2005: 4,2 Prozent), ging es in   den ersten drei Monaten 2007 zügig weiter. Die Produktion der Baubranche stieg nach vorläufigen Angaben des Tschechischen Statistikamtes im Januar und Februar real um 31 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, im März um 26,4 Prozent. Damit wächst das Bauwesen den vierten Monat in Folge im zweistelligen Tempo, teilte das Statistische Amt mit.

Hinter diesem Sprung stand im Wesentlichen das gute Wetter, das, anders als im schneereichen Jahr zuvor, eine durchgehende Bauaktivität erlaubte. So hat das größte tschechische Bauunternehmen Skanska CZ zum Beispiel an dem Bau der Autobahn D47 im Winter ununterbrochen arbeiten können.

Das Bauwesen wird so über das ganze Jahr weiter wachsen, der Verband der Unternehmer im Bauwesen sowie das Industrie- und Handelsministerium erwarten ein Plus von sechs Prozent. Vertreter des Verbandes sehen im Straßen- und Autobahnbau die Lokomotiven für das Wachstum. Aber auch der Tiefbau, Umweltbau und der Wohnungsbau werden wieder Zuwächse verzeichnen, sagte der Direktor des Verbandes Miloslav Mašek.

Traditionell zeigt der Bereich Neubau und Modernisierung ausgeprägtes Wachstum. Bei Unternehmen mit 20 und mehr Angestellten florierte schon in den ersten beiden Monaten 2007 insbesondere der Hochbau mit 40,4 Prozent vor den Ingenieursbauten mit 8,7 Prozent. Stagnierte die Zahl der Beschäftigten in den beiden ersten Monaten, so stieg sie im März um 0,6 Prozent, ohne die über Agenturen vermittelten sowie ausländischen Arbeitnehmer. Die Arbeitsproduktivität stieg in konstanten Preisen um 25,1 Prozent an. Die monatlichen Durchschnittslöhne nahmen real um elf Prozent zu, der durchschnittliche Lohn betrug im März 23 063 Kronen (824 Euro), teilte das Statistische Amt mit.

Für eine Ausweitung des Bauvolumens spricht nach Meinung von Experten unter anderem die ungebrochene Attraktivität Tschechiens für Immobilieninvestoren. Entwicklungsgesellschaften errichten und planen neue, architektonisch auffallende Büro-, Geschäfts- und Wohnungsprojekte, nicht nur in und um Prag, sondern auch in regionalen Metropolen wie Pilsen, Brünn oder Ostrava; Fassaden- und Dachhersteller profitieren von dem 2007 noch einmal besonders angeheizten Wohnungsbaufieber; Fertiger von Kunststofffenstern sprachen von zusätzlichen Schichten und Expansionen; Dämmstoffhersteller können wegen steigender Energiepreise die reißende Nachfrage nach Isolierungen nur durch Erweiterung ihrer Kapazitäten begegnen; Anbieter von Biomassekesseln, Wärmepumpen oder Solarkollektoren hoffen auf eine stärkere staatliche Förderung dieser Heizungsformen, um sie dem tschechischen Publikum schmackhaft zu machen.

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