Akku-Technologie steht bei der Kärcher-Gruppe auch in Zukunft klar im Fokus. Mehr als 40 neue Geräte umfasst das sogenannte „Kärcher Battery Universe“, das Hartmut Jenner, Vorstandsvorsitzender der Alfred Kärcher SE & Co. KG, Mitte September am Firmen-Hauptsitz in Winnenden gut 100 Journalisten aus 14 Ländern präsentiert hat. Im Anschluss an die Pressekonferenz bot sich für die Medienvertreter die Gelegenheit, selbst Hand an die Neuheiten aus den Bereichen Garten-, Hecken- oder Baumpflege sowie Nass-/Trocken-, bzw. Hochdruck-Reinigung zu legen.
1.000 Entwicklungsingenieure – 623 aktive Patente
Unter dem Stichwort „Battery Universe“ positioniere Kärcher 43 Produkte mit leistungsfähigen 36-Volt-Akkus oder kompakten 18-Volt-Akkus für Profis sowie Garten- und Häuslebesitzer neu und setze damit „wieder einmal einen Meilenstein in unserer Branche“, klärte Jenner auf. Dem nicht genug: Bis Ende 2020 werde das Unternehmen mehr als 20 weitere akkubetriebene Produkte auf den Markt bringen. Jahr für Jahr platziere Kärcher etwa 100 neue Geräte auf dem Markt: 110 seien es 2018 gewesen. Exakt 623 „aktive Patente“ umfasse derzeit das geistige Eigentum des schwäbischen Familienunternehmens. Rund 1.000 Ingenieure arbeiteten im Bereich F&E. „85 Prozent der Geräte sind jünger als fünf Jahre“, umriss der Kärcher-Chef die Entwicklungsfreudigkeit des Konzerns, der 2018 gut 2,5 Milliarden Euro umsetzte. Zum Stichtag 31. Dezember 2018 beschäftigte der Reinigungsgerätespezialist 13.027 Mitarbeiter – zwischenzeitlich sei die Belegschaft auf 13.250 Kolleginnen und Kollegen angewachsen. Allein 120 Millionen Euro investiere Kärcher ins Marketing, dies entspreche etwa 4,9 Prozent des Umsatzes, sagte Jenner. „Und es geht weiter: Bis Ende 2020 werden wir nochmals kräftig nachlegen und mehr als 20 weitere, neue akkubetriebene Produkte auf den Markt bringen.“ Ehrgeiziges Ziel in diesem Zusammenhang: Jedes Jahr sollten sich „zwei bis drei Weltneuheiten“ darunter befinden. Deshalb investiere die Firma bis 2023 auch rund 500 Millionen Euro in die Zukunft, und zwar in die Digitalisierung, in Robotik, in Personal sowie in den Ausbau der Werke.
Holder gehört nun komplett zum Kärcher-Konzern
Als weitere Investition in die Zukunft sieht Jenner die komplette Übernahme des Geräteträgerherstellers Holder, die seit 18. September endgültig unter Dach und Fach ist. Zwar liege der strategische Fokus klar auf Reinigung und Pflege. Dennoch befinde sich bei Kärcher auch eine Kehrmaschine in Planung. In jedem Fall werde Holder als eigenständige Marke weitergeführt und ergänze das Konzerngefüge ideal. „Holders Kultur passt gut dazu“, zeigte sich der Kärcher-Chef überzeugt. Außerdem sei das Reutlinger Unternehmen in den USA stark, führte er des Weiteren aus und ergänzte: „Es ergeben sich somit sehr gute Komplementäransätze.“
Plattform-Akkus mit minutengenauer Kapazitätsanzeige
Komplementäransätze zeigten sich auch anschließend bei den neuen Geräten. In neun räumlich großzügig gestalteten Bereichen thematisch präsentiert, bestand für die Journalisten die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen. Sowohl die Profigeräte (Battery Power+) als auch jene für Heim und Garten (Battery Power) sind mit 18-V- bzw. 36-V-Akkus zu haben. Sinnvolles Feature aller Plattform-Akkus: Das LCD-Display ist neuerdings mit „Real Time Technology“ versehen. Will heißen: Neben der verbleibenden Akkukapazität wird auch die Restlauf- und Restladezeit präzise in Minuten anzeigt.
Zahlreiche neue 36-V-Akku-Geräte für Profis
Unter dem Stichwort „Outdoor Power Equipment“ stellte der Reinigungsspezialist acht handgeführte 36-V-Akku-Geräte für Profis vor – mit einer Kapazität von 6,0 Ah oder 7,5 Ah. Über eine automatische Schmierung verfügt beispielsweise die Akku-Kettensäge CS 400/36 Bp. Mithilfe eines Kombischlüssels – der sich an der Unterseite des Geräts befindet – kann die Kette schnell nachgespannt oder gewechselt werden. Für ein komfortables und ermüdungsfreies Arbeiten sorgen neben dem geringen Gewicht der Geräte auch ergonomische oder drehbare Griffe sowie ein innovatives Tragesystem, wie etwa bei der Akku-Heckenschere HT 650/36 Bp. Beim Einsatz des Kärcher Akku-Laubbläsers LB 930/36 Bp reduziert sich die Vibration im Vergleich zu benzinbetriebenen Modellen erheblich. Mit einem speziellen Rucksack-Tragesystem, das das spürbare Rütteln am Körper minimiert, sowie 65 m/s Luftgeschwindigkeit ist der Rucksack-Laubbläser LBB 1060/36 Bp ausgestattet. Ein Stahlmähdeck und hochwertige kugelgelagerte Räder sorgen beim Akku-Rasenmäher LM 530/36 Bp für eine lange Lebensdauer. Aus gehärtetem Stahl wird das Dickichtmesser des Akku-Freischneiders BCU 260/36 Bp gefertigt. Lediglich 4,8 Kilogramm bringt der Rasentrimmer LT 380/36 Bp auf die Waage. Er ist mit einem Zwei-Faden-System ausgestattet, wobei der Faden automatisch nachgeschoben wird. Als teleskopierbarer Astschneider inklusive Kettensäge (MT CS 250/36) oder Heckenschere (MT HT 550/36) kann das Multi-Tool MT 36 BP, das über einen Schnellwechselmechanismus verfügt, eingesetzt werden.
Mit dem NT 22/1 Ap Bp L bringt Kärcher seinen ersten akkubetriebenen Nass-/Trockensauger für Profis auf den Markt. Überall dort, wo keine oder nur sehr eingeschränkt Steckdosen vorhanden sind, wo schnell an wechselnden Orten gereinigt werden muss oder wo Kabel zur Stolperfalle werden können, spielt er seine Stärke aus. Bei voller Leistung kann bis zu 35 Minuten gearbeitet werden. Das Einsatzgebiet von Profi-Hochdruckreinigern erweitert der Hersteller mit dem HD 4/11 C Bp. Dank des mitgelieferten Ansaugschlauches ist sogar ein vollständig autarker Betrieb des Kaltwasser-Geräts möglich – wenn alternative Wasserquellen, wie Tanks genutzt werden. Flexibel und mobil präsentiert sich auch der Trockensauger T 9/1 Bp. Seine Reinigungsleistung sei laut Hersteller mit netzbetriebenen Modellen vergleichbar. Ebenfalls aufgrund seiner hohen Mobilität punktet der Rucksacksauger BV 5/1 Bp. Gesteuert wird der Sauger über ein Bedienfeld am Hüftgürtel, das den Batteriefüllstand zeigt. Handlich und leicht, lässt sich der akkubetriebene Handstaubsauger HV 1/1 Bp flexibel einsetzen. Der Sauger ist in unterschiedlichen Versionen erhältlich – mit passendem Zubehör für Handwerker oder Gebäudedienstleister. Wichtig: Alle Profi-Produkte werden im 1. Quartal des kommenden Jahres über den Fachhandel zu beziehen sein. Und, die Wartungskosten seien um ein Vielfaches niedriger als bei den benzinbetriebenen Pendants, sind sich die Kärcher-Experten sicher.
Pendants zu Profigeräten für Heim und Garten
Um auch dem Heimwerker ein nahezu professionelles Arbeiten zu ermöglichen, umfasst das Portfolio der Winnender modifizierte Pendants zu den Profigeräten für Heim und Garten. Beispielsweise unterstützen die Akku-Mehrzwecksauger WD 3 Battery und WD 1 Compact Battery vielfältig und kabellos. Im Bereich Baumpflege ist die Akku-Kettensäge CNS 36-35 Battery das Flaggschiff. Handlicher und leichter präsentiert sich die CNS 18-30 Battery. Wo Kettensägen an ihre Grenzen stoßen, blühen ihre Teleskop-Pendants so richtig auf: beim Arbeiten in luftiger Höhe – beispielsweise mit der Teleskopsäge PSW 18-20 Battery. Für Erleichterung beim Baumschnitt sorgt auch die akkubetriebene Astschere TLO 18-32 Battery. Dank ihrer hohen Schnittkraft und Reichweite kürzt sie Äste komfortabel auf Knopfdruck. Mit den Rasentrimmern LTR 36-33 Battery, LTR 18-30 Battery sowie LTR 18-25 Battery stehen drei Akku-Geräte zur Verfügung, die hohem Gras oder hartnäckigem Unkraut an schwer zugänglichen Stellen kaum eine Chance lassen. Als mobiler 3-in-1-Aufräumtrupp für den Garten lassen sich die Akku-Laubsauger, bzw. -bläser und -mulcher BLV 18-200 Battery und der BLV 36-240 Battery einsetzen. Wer dagegen nur auf Luftstrom mit mehr als 200 Sachen Luftgeschwindigkeit setzt, ist mit den Laubbläsern LBL 2 Battery (18 Volt) und LBL 4 Battery (36 Volt) sicher nicht schlecht beraten. Und, wer zu Hause mal richtig Druck abbauen möchte, der setzt beim Reinigen den Hochdruckreiniger K 2 Battery ein. Zwar nicht ganz so druckvoll, dagegen aber extrem handlich, reinigt es sich mit den Akku-Druckreiniger KHB 5 Battery bzw. KHB 6 Battery. Äußerst handlich lassen sich auch die Akku-Rasenmäher LMO 36-46 Battery, LMO 36-40 Battery, LMO 18-36 Battery sowie LMO 18-33 Battery über den heimischen Rasen bewegen – leise und ohne die ständige Angst, ein Kabel zu zerschneiden. Apropos schneiden: Einen scharfen Schnitt für schöne Hecken ermöglichen die Akku-Heckenscheren HGE 18-45 Battery, HGE 18-50 Battery und HGE 36-60 Battery. Hat die Hecke gar enorme Dimensionen erreicht, ist die Teleskop-Heckenschere PHG 18-45 Battery jeder Höhe gewachsen. Eher in Bodennähe kommt dagegen die Akku-Grasschere GSH 18-20 Battery zum Einsatz: zum Trimmen von schwer erreichbaren Kanten oder beim Feinschnitt an Sträuchern und Büschen. Klarer Vorteil: Alle Geräte arbeiten ohne Abgase oder Kabel – denn bei der Kärcher-Gruppe steht die Akku-Technologie klar im Fokus.
Bilder: Michael Loskarn