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AGCO/Fendt eröffnet modernstes Traktorenwerk der Welt

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- US-Konzern investiert 300 Millionen Dollar in den Standort
- CEO Martin Richenhagen: „Positive Wachstumsaussichten“

AGCO/Fendt hat im September den modernsten, effizientesten und flexibelsten Werksverbund für Traktoren weltweit an den Standorten Marktoberdorf und Asbach-Bäumenheim eröffnet. Dafür hat das Unternehmen nicht nur neue Fertigungs- und Montagehallen errichtet. Sämtliche Prozesse, IT-Systeme sowie wesentliche Elemente der Produktionstechnologien wurden neu überdacht und optimiert.

Unter dem Motto „Effizienz liefern“ eröffnete AGCO/Fendt den modernsten Traktoren-Werksverbund der Welt. Der Mutterkonzern AGCO, einer der weltweit größten Landtechnikkonzerne, hatte hierfür die Weichen gestellt und mit der Ausweitung der Fendt Standorte in Marktoberdorf und Asbach-Bäumenheim das bisher größte Einzelinvestitionsprojekt, Fendt ahead², von rund 300 Mio. US-Dollar umgesetzt. „Mit der Investition in die Marke Fendt bekräftigen wir die positiven Wachstumsaussichten für AGCO“, sagte Martin Richenhagen, Chairman, President und CEO von AGCO anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten in Marktoberdorf. „In den kommenden Jahren werden gobal unsere Werke auf den Stand gebracht, den wir nun bei Fendt erreicht haben.“ Zu den Feierlichkeiten in Marktoberdorf im September hatte der Landtechnik-Hersteller über 3.500 Lieferanten, Vertriebspartner, Journalisten und Gäste aus Deutschland und der ganzen Welt eingeladen. Die Produktionsfläche der Fendt Standorte wurde mit dem Projekt Fendt ahead2 mehr als verdoppelt: Die neu errichtete Infrastruktur ist auf einer Fläche von 85.000 m² entstanden. Es wurden 80.000 m³ Erde und Kies bewegt, bis zu 18 m hohe Gebäude errichtet, rund ein Kilometer lange neue Produktionsstrecken hergestellt sowie 20.000 m³ Beton und 850 t Stahl verbaut.

Höchste Produktkomplexität auf einer Montagelinie

Bei der Planung des Projektes Fendt ahead2 standen die Umsetzung schlanker Produktionsprinzipien und das Erreichen größtmöglicher Flexibilität im Fokus. Dieser Anspruch lässt sich bereits an der Besonderheit erkennen, dass im neuen AGCO/Fendt Traktorenwerk auf einer einzigen Montagelinie alle Schlepper Baureihen entstehen – vom kleinsten Spezialtraktor für den Weinbau bis zum Großtraktor mit 390 PS.
„Die Besonderheit - auch im Vergleich zur Automobilindustrie - ist die große Komplexität, die wir hier beherrschen müssen. Im Automobilbereich baut man pro Automobilbaureihe ein komplettes Werk, ein weiteres für den Motor, noch eins für die Getriebe usw. All das zusammen realisieren wir hier in einem Werk für den Traktor und einem für die Kabine. Und das nicht nur für eine Baureihe, sondern für unser gesamtes Angebot!“, erklärt Hubertus Köhne, Vice President und Geschäftsführer Produktion.

Dabei besteht jeder Traktor im Durchschnitt aus rund 10.000 Bauteilen, die koordiniert und kommissioniert zum Montageband gelangen müssen. Nach dem Flussprinzip erreicht in der neuen Endmontage in Marktoberdorf nahezu jedes Bauteil geradlinig und ohne Umwege die Produktion und wird unmittelbar nach individuellem Kundenauftrag verbaut. Auf Basis der großen Produkt- und Variantenvielfalt von Fendt ermöglicht dies die hochindividuelle Anpassung des jeweiligen Traktors an die spezifischen Ansprüche des Kunden. Die fließende Produktion ist zudem ein wichtiger Faktor zur Sicherung der Qualität und einer ideal vernetzten Zusammenarbeit mit den Lieferanten. Just-in-Time sowie Just-in-Sequence-Konzepte sichern die zeitgenaue Anlieferung in korrekter Reihenfolge wichtiger Bauteile wie der Motoren oder Kabinen. Und natürlich wurde die Chance genutzt, auch modernste Umwelttechnologien zu installieren – sowohl bei der Emissionsminderung wie auch bei der Energieeffizienz setzen die neuen Standorte Maßstäbe, bestätigt Hubertus Köhne. „Ein gutes Beispiel dafür ist unsere neue Lackieranlage. Diese Anlage funktioniert nach allen gültigen Umwelt-Regularien, d.h. wir schaffen es, alles wieder zu verwenden. Wir verbrauchen kein neues Wasser, wir nutzen die Abwärmeluft wieder. Das einzige, was die Anlage abgibt ist Wasserdampf.”

Beherrschung hochkomplexer Logistikprozesse durch intelligente SAP-Systeme

Das Herzstück von Fendt ahead2 am Standort Asbach-Bäumenheim ist die neue Montage- und Logistikhalle, von der aus die Kunden-Anforderungen aus Marktoberdorf umgesetzt werden können. Die Kabinen werden nun in derselben Reihenfolge wie in Marktoberdorf die entsprechenden Traktoren nach Kundenauftrag montiert und direkt in Sequenz versendet. Die hierzu hochkomplexen Logistikprozesse sind über intelligente SAP-Systeme gesteuert. Zuvor wird das angelieferte Rohmaterial in Form von Rohren, Profilen oder Blechen mit neusten Technologien wie Flachbett- oder 5-Achs-Laser bearbeitet. Auf 5.000 m² wurde am Standort Asbach-Bäumenheim bereits 2010 eine Halle für die neue Kabinenschweißanlage errichtet. Mit 18 Robotern werden unter anderem die VisioPlus Kabinen für den 500 und 700 Vario sowie die großen Fendt Komfort-Kabinen für die Baureihen 800 und 900 Vario qualitativ hochwertig mit automatisierten Roboteranlagen geschweißt.

Ein Kilometer lange neue Produktionsstrecke

Innerhalb von nur 13 Monaten wurde die neue Endmontage für Traktoren auf dem erweiterten Werksgelände in Marktoberdorf errichtet. Im März 2011 startete das Bauvorhaben. Bereits im August 2012 wurden die Montagetakte in Betrieb genommen und die letzten Tests bis zur Abnahme des gesamten Montageablaufs durchgeführt. Im September lief der erste Traktor vom Band.

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