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15. Internationale Messe für gebrauchte Maschinen und Anlagen

Willkommene Alternativen aus zweiter Hand

Lesedauer: min
  • Mehr als 500 Aussteller aus 21 Ländern
  • Über 10.000 Besucher aus fast 120 Ländern
  • Große Delegationen aus dem Irak und Iran
  • Für 99 Euro mit der Bahn hin und zurück
  • Zwei Tage nach Beginn der Hannover Messe

Vom 22. bis 24. April 2009 findet in Karlsruhe die 15. RESALE statt. An der weltgrößten Gebrauchtmaschinenmesse beteiligen sich wieder mehr als 500 Aussteller. "Etliche Unternehmen haben ihre Flächen gegenüber dem Vorjahr erweitert und zeigen ein noch größeres Angebot für alle Branchen", berichtet Veranstalter Florian Hess. "Wir erwarten wieder über 10.000 Besucher aus fast 120 Ländern", sagt der Geschäftsführer der Hess GmbH, Weingarten/Baden. Besonders stark zeigt sich das Interesse in aufstrebenden Märkten wie Afrika, Asien, dem Mittleren Osten, der Ukraine oder Russland. "Auch die Nachfrage aus den EU-Staaten nach gebrauchten Maschinen und Anlagen wird 2009 voraussichtlich steigen", prognostiziert Jens Nagel. "Insbesondere die Länder Mittel- und Osteuropas befinden sich in einer prekären Situation", verweist der Geschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Exporthandels (BDEx) auf die Wirkungen der Finanzmarktkrise.

Einerseits müssen in den neuen Mitgliedsländern der Europäischen Union die Maschinenparks erneuert werden. Das ist notwendig zur weiteren Anpassung an die EU-Standards. Gleichzeitig gestalten sich Finanzierungen augenblicklich äußerst schwierig. "Daher bieten gebrauchte Maschinen eine willkommene Alternative", betont Jens Nagel. Dieser Sachverhalt trifft in nur wenig abgeschwächter Form ebenfalls für die "Alt"-EU-Staaten Spanien, Griechenland und Portugal zu, weiß der BDEx-Geschäftsführer. "Und genauso auf die Beitrittskandidaten auf dem Balkan und die Türkei." Nachgefragt werden vor allem Maschinen zur Lebensmittel- und Textilverarbeitung sowie zur Metall- und Kunststoffbearbeitung, hat Nagel festgestellt.

Verbände zeigen Präsenz auf der Messe
Seit jeher ist der Gebrauchtmaschinenhandel stark exportgetrieben und auf den Weltmarkt fokussiert. "Präsenz zeigen", lautet daher das Gebot der Stunde – so auch für die Mitglieder im Fachverband des Maschinen- und Werkzeug-Großhandels e.V. (FDM), Bonn. "Dafür ist die RESALE als größte internationale Gebrauchtmaschinenmesse das beste Instrument", argumentiert FDM-Geschäftsführer Kurt Radermacher. "Für die innerhalb unseres Verbandes organisierten Gebrauchtmaschinenhändler ist die Messe deshalb wieder eine Pflichtveranstaltung." Es werden gebrauchte Werkzeugmaschinen aller Gattungen aus den Bereichen der Metall-, Holz- und Kunststoffverarbeitung zu sehen sein.

Auch die European Association of Machine Tool Merchants (EAMTM), Brüssel, sieht die RESALE als den bedeutenden Präsentationstreffpunkt für ihre internationalen Mitglieder. "Der EAMTM verfügt seit vielen Jahren über eine gut ausgebaute Internetplattform mit aktuell über 20.000 Maschinen", berichtet Präsident Jan-Reint Voortman. "Wir sehen den Messebesuch aber als einzige Möglichkeit, persönlichen Kontakt zu allen wichtigen Anbietern  von Gebrauchtmaschinen zu pflegen." Der unmittelbare Dialog zwischen Marktpartnern ist gerade in Krisenzeiten der Vorteil der RESALE: "Das hier geschaffene Vertrauen zwischen den Marktpartnern ist die Grundlage aller getätigten Geschäfte – auch in der virtuellen Welt des Internet", gibt der Verbandsvorsitzende und RESALE-Aussteller Voortman seine Einschätzung wieder.

Attraktive Modelle der Finanzierung
Diese Chancen wollen die Aussteller wahrnehmen. "In der gegenwärtigen Situation haben es Gebrauchtmaschinen mitunter leichter als Neuprodukte", bestätigt Rui Böninger. "Der Preisvorteil kann ein Kaufargument sein", sagt der Geschäftsführer von CMS. Das Tochterunternehmen des Herstellers Chiron vermarktet gebrauchte Fertigungszentren der Marken Chiron und Stama. "Mit dem Gebrauchtmaschinensegment wollen wir neue Kundenkreise erschließen und dauerhaft an uns binden", erklärt Böninger, der bei der RESALE mit vielen osteuropäischen Interessenten rechnet. "Auf lange Sicht sollen die neu gewonnenen Kunden wieder ein gebrauchtes oder ein neues Chiron-Produkt kaufen." Als Einstiegsmodell offeriert CMS die Möglichkeit, eine Maschine einschließlich Service für mindestens ein halbes Jahr zu mieten – für ein monatliches Entgelt von rund fünf Prozent des Zeitwerts. Ist der Nutzer zufrieden mit der Maschine, kann er sie kaufen. "Die geleisteten Mietzahlungen werden dann auf den Kaufpreis angerechnet", verdeutlicht Rui Böninger die Abrechnungsmodalitäten.

Innovativ ist auch das "Sale and lease back"-Modell der Maturus Finance. Die Finanzierungsgesellschaft wurde 2005 vom Bewertungs- und Auktionshaus ABLNetBid gemeinsam mit Partnern gegründet. "Angenommen, ein Unternehmen benötigt Liquidität, aber die Bank gibt keinen zusätzlichen Kredit mehr", erläutert RESALE-Aussteller Clemens Fritzen. "Dann kommt unsere Bewertungskompetenz ins Spiel", betont der Vorstand von ABLNetBid. "Wir bewerten den Maschinenpark mit seinem Marktwert, der meist erheblich über dem Buchwert liegt." Anschließend werden die Maschinen und Anlagen von Maturus zu diesem Marktwert abgekauft – der Verkäufer erhält so die gewünschte Liquidität. Und: Mittels eines Leasingvertrages mit bis zu 60 Monaten Laufzeit kann das betreffende Unternehmen den Maschinenpark weiter für seine Produktion nutzen. Angesichts der gegenwärtig recht restriktiven Kreditvergabe in der Finanzwelt findet der Ansatz von Maturus eine starke Resonanz. "Das ist jedoch nur möglich", so Fritzen, "weil wir uns durch unsere Erfahrung bei der Bewertung von den Banken abheben."

Großes ausländisches Angebot
Unter den 23 vertretenen Branchen bilden die Metallbearbeitungsmaschinen die größte Ausstellergruppe. Auch Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, Bau- und Kunststoffverarbeitungsmaschinen sind in großer Zahl vertreten. Ungefähr 40 Prozent der RESALE-Aussteller stammen aus dem Ausland. Spitzenreiter mit 30 teilnehmenden Firmen ist Italien, gefolgt von Frankreich (23). Unter den französischen Unternehmen befindet sich Biehler, ein Anbieter von neuen und gebrauchten Maschinen zur Produktion chemischer, pharmazeutischer und kosmetischer Produkte – darunter Mischer, Separatoren, Zerkleinerer und Filter für das Herstellen von Waschpulver, Cremes, Babypulver oder Farben. "Unsere Kunden kommen hauptsächlich aus Europa, Afrika und dem Mittleren Osten", sagt Hervé Laforce von Biehler. "Angesichts der weltweiten Turbulenzen sind die Erwartungen derzeit gedämpft, die Lage ist aber keinesfalls beängstigend." Der französische Aussteller hat seine Marketingaktivitäten verstärkt und hebt die sofortige Verfügbarkeit der preisgünstigeren Gebrauchtmaschinen hervor. "Wir haben ein gut sortiertes Lager", argumentiert Hervé Laforce. "Alle Maschinen werden vor dem Kauf überholt und sind bei guter Wartung im besten Zustand."

Weitere starke Ausstellerländer sind die Schweiz mit 19, Großbritannien mit 11 und die Niederlande mit neun Ausstellern. "Wir sind einer der größten europäischen Händler von hochwertigen gebrauchten Kunststoffverarbeitungsmaschinen", erläutert Tim Wrighton von TransXL im englischen Swindon. "Mit unserem Auftritt auf der RESALE wollen wir unsere Präsenz auf dem europäischen Markt unterstreichen." Der Aussteller freut sich auch deshalb auf die Messe in Karlsruhe, weil er quasi die Pole-Position eingenommen hat. Zum wiederholten Mal befindet sich der Stand von TransXL im Eingangsbereich der Halle 1 – die Briten sind damit einer der ersten Aussteller, den viele Messebesucher wahrnehmen. "Unser Team steht bereit, um mit den Besuchern jede spezifische Anforderung der Kunststoffverarbeitung zu diskutieren", verspricht Tim Wrighton. Mehrfach vertreten sind Aussteller aus Belgien, Dänemark, Spanien, Österreich und den USA. Zehn Unternehmen kommen aus Mittelost- und Osteuropa. Insgesamt 21 Länder präsentieren sich auf der RESALE 2009.

Nachfrage von anderen Kontinenten
Mit zahlreichen ausländischen Einkäufern rechnet der RESALE-Aussteller Schmidt Kommunalfahrzeuge aus dem südhessischen Groß-Rohrheim. In verschiedenen Regionen der Welt besteht ein immenser Nachholbedarf an kommunaler Technik. "Viele Länder steigen erst jetzt in den Bereich der umweltgerechten Entsorgung ein", beobachtet Fiorangela Schlösser. "Das gilt besonders für die afrikanischen Staaten", wo die Prokuristin ein großes Potenzial sieht. "Dorthin sind nennenswerte EU-Gelder geflossen, die im Bereich Umwelt eingesetzt werden sollen." Mit diesen Mitteln kaufen die Afrikaner auch Fahrzeuge und Geräte zur Müllsammlung, Straßen- und Kanalreinigung. "Auf der letzten RESALE haben wir einige Kontakte geknüpft", erzählt Fiorangela Schlösser, die bei Schmidt Kommunalfahrzeuge das gesamte Gebrauchtmaschinengeschäft verantwortet. Gute Verbindungen bestehen unter anderem nach Nigeria, Djibouti und Ghana.

Aus Süd- und Südostasien kommen die meisten Abnehmer des Handelsunternehmens Feyen Maschinen aus Krefeld. "Wir wollen als Aussteller der RESALE vor allem Kontakte knüpfen", formuliert Dieter Feyen das Ziel. "Wie in den Vorjahren möchten wir dann die Maschinen im Nachmessegeschäft verkaufen", erläutert der Geschäftsführer. Sein Unternehmen ist auf gebrauchte Metallbearbeitungs- und Textilveredelungsmaschinen spezialisiert. "Seit einigen Wochen hat die Nachfrage wieder angezogen", berichtet Feyen von verstärkten Anfragen aus Asien. "Uns es schauen sich wieder häufiger Einkäufer bei uns im Lager um." Da Länder wie Indien, Pakistan, Bangladesh aber auch Indonesien recht früh von der Wirtschaftskrise getroffen wurden, sind das tendenziell gute Signale: "Möglicherweise werden die ökonomischen Probleme in diesen Märkten schneller überwunden", zeigt sich Dieter Feyen optimistisch.

Internationale Besucher in der Mehrzahl
Der Anteil der ausländischen Einkäufer dürfte auf der Messe erneut über 70 Prozent liegen. Traditionell treten die Ukraine, Russland, Belarus, Indien und Rumänien dabei am stark in Erscheinung. Bereits jetzt haben sich fast 500 Besucher aus Afrika via Internet für die RESALE registrieren lassen, die Hälfte stammt aus Nigeria. Ebenfalls regen Gebrauch von der Registrierung haben mehr als 300 Einkäufer aus Asien gemacht, vor allem aus Indien, Pakistan und Bangladesh. Aus dieser Region gehen auch viele Maschinenanfragen bei den Organisatoren der RESALE ein – die an in Frage kommende Aussteller weitergeleitet werden.  Eine exotische Anfrage kommt aus Sri Lanka. "Wir möchten eine Maschine zur Verarbeitung von Kakaobutter erwerben", erklärt Rex Hatherley von der North Indian Ocean Trading Pvt Ltd in Sri Lanka. "Wir wollen kleinere Mengen herstellen, weniger als 200 Tonnen pro Jahr." Ein Landsmann aus Sri Lanka sucht gleich mehrere Metallbearbeitungsmaschinen. 

Großes Interesse findet die RESALE im Irak. Die in Naumburg/Saale ansässige Deutsch-Irakische Mittelstandsvereinigung, Midan e. V., organisiert die Reise einer 200-köpfigen Delegation. "Es handelt bei den Teilnehmern ausschließlich um Mitgliedsunternehmen unseres Vereins", berichtet Dorothea Khulusi. "Oder um Firmen, die über Mitgliedschaften von Verbänden bei uns organisiert sind", sagt die im Midan-Vorstand aktive Rechtsanwältin. "Die Deutsche Botschaft in Ankara engagiert sich außerordentlich, um die Visa für die vielen irakischen Messebesucher auszustellen", fügt sie hinzu. Während der RESALE findet ein "Matchmaking" statt. Anhand von Profilen der Teilnehmer werden Gesprächstermine mit ausstellenden Unternehmen organisiert. Diese Gespräche lassen sich beim offiziellen Abendessen der Delegation vertiefen. Dazu können sich interessierte Aussteller beim Midan anmelden.

Positive Wirtschaftstätigkeit im Irak
Generell hat die Nachfrage aus dem Irak an Intensität stark zugelegt. "Die Kaufkraft und die Gehälter steigen jedes Jahr um rund 30 Prozent", verdeutlicht Dorothea Khulusi. Der wachsende Wohlstand wirkt sich positiv auf die Wirtschaftstätigkeit und die Importe des Landes aus. "Benötigt werden unter anderem Wasserabfüllanlagen, Baumaschinen und Medizintechnik." Von den irakischen Unternehmen werden zunehmend neuere Fabrikate gesucht, die einfach bedienbar und wüstentauglich sind. Diese Maschinen und Anlagen müssen sich sowohl bei Hitze von 50 Grad und bei ebenso Minustemperaturen bewähren. "Hightech-Elektronik erfüllt diese Anforderungen vielfach nicht."

Wie immer in sehr großer Zahl sind auf der RESALE die iranischen Besucher vertreten. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben sich mehrere Gruppen mit über 200 Teilnehmern angesagt – eine Zahl, die erfahrungsgemäß bis kurz vor der Messe noch ansteigen dürfte. Verschiedene Maschinenanfragen sind bereits eingetroffen. "Wir sind ein landwirtschaftlicher Betrieb im Südosten Irans", sagt Malakeh Sanati-Künne von der Zahra Rosewater Company. "Wir suchen einen gut erhaltenen gebrauchten Kompostmischer." Eine russische Delegation wird aus Karlsruhes Partnerstadt Krasnodar erwartet.

Nicht nur beim Maschinenkauf sparen
Auch national wird mit großem Interesse gerechnet. Die Deutsche Bahn offeriert Sonderkonditionen für Teilnehmer, die mit dem Zug zur RESALE anreisen. Lediglich 99 Euro für Hin- und Rückfahrt müssen Messebesucher in der zweiten Klasse bezahlen – unabhängig von welchem Bahnhof in Deutschland sie anreisen. Die Fahrt in der ersten Klasse kostet 159 Euro. Das Angebot gilt für den Zeitraum vom 20. bis 26. April 2009. Es ist unter der Hotline 01805 31 11 53 mit dem Stichwort "RESALE" buchbar. Besonders auf längeren Strecken ergeben sich dadurch deutliche Ersparnisse. So verringern sich die Fahrtkosten in der zweiten Klasse für die Strecke Hannover – Karlsruhe – Hannover um 89 Euro gegenüber dem Normalpreis.

Nicht zuletzt für Besucher der Hannover Messe ist das Angebot der Bahn ein zusätzlicher Anreiz für einen Abstecher nach Karlsruhe (Fahrzeit 3,5 Stunden). Die RESALE findet von Mittwoch, 22. bis Freitag, 24. April statt – und startet somit zwei Tage nach Beginn der größten deutschen Industrieschau in Hannover. Aufgrund der Terminierung können ausländische Einkäufer gleich beide Messen während ihrer Deutschlandreise besuchen.

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